Behmische Weihnachten

24.12.2014 00:00

Es hat der Stern von Bethlehemen
gemacht an Umweg über Behmen
und darauf hab ich gleich gewisst:
Geburen ist Herr Jeschu Christ!

Nu - weil wir Behm´ Benehmen haben
besurgte ich gleich scheene Gaben,
natirlich nicht kein Gschisti-Gschast´l
nein: Olmitzer Quargel in hulzene Kast´l

Meine Kollegen, die andern drei Kenich
war´n ungeduldig schon ein wenich,
in Damaschkusch sie mussten worten
bis ich gekummen bin von Norden

und Schimpfer mecht ich durt´n kriegen,
"Nu", sag ich, "kann ich vielleicht fliegen?!"
Dann sind mir scharf rechts abgebogen
und nach Jeruschalem gezogen.

Das Wetter durt war wunderscheen,
man hat die Sonne nur gesehn,
na, prosim pane, was sag´ ich ihnen:
Mei Quargel fangt sich an zu rinnen!

Der Balthasar hat gleich geschniftelt,
was in der Kiste da so diftelt.
Doch ich hab´zu ihm g´sagt: "Du weiß nix!
Ein Quargel, der nicht diftelt, heißt nix!"

Der Stern, der vor uns hergezogen,
is pletzlich nicht mehr weiter g´flogen,
hat g´macht an Bremser iber an Stadl,
drin war ein Bursch mit seinem Madl.

Im Bramburikist´l mit Stroh und Windel,
da is gelegen das himmlische Kindel.
Der Kaschpar, Melchior, Balthasar
bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe dar

und ich bring Kistel hulzernes
mit Quargel - jetzt geschmulzernes.
Sagt Josef: "Maria, ich mecht wissen:
hat sich der Bub schon wieder ang´sch......?"

Der Mattheusch - der Evangelist - hat g´strichen drum
mich aus dem Weihnachts-Evangelium.
Man kennt mich darum nur sehr wenich:
Aber ich bin der vierte Heilige Drei Kenich!

(von Michael Haas)