Impfung Segen oder Verschwörung?

20.01.2015 18:00
 
 
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Sie geistern immer wieder durch´s web: Schlagzeilen wie

„Immunologin räumt ein: Säuglinge werden nur geimpft, um Eltern zu trainieren“
„Eine Jahrhundertlüge: Spanische Grippe wurde durch Massenimpfungen ausgelöst“
„Mysteriöses Virus verbreitet sich in den USA und Kanada, die Opfer sind vor allem geimpfte Kinder“
„Rockefeller-Stiftung: Sterilisierungen für Frauen und Männer durch Impfstoffe und Genpflanzen“
Recherchen einer britischen Fachzeitschrift entlarven Big Pharma als Verschwörer im „Grippeepidemie-Skandal der WHO“
usw. usw.


Allein bei der Suche im web nach solchen Themen kann einem das Gruseln kommen. Nur stimmt das? Oder agieren da vielleicht skrupellose Leute in Eigennutz auf Sensationsmache, um mit ihren Artikeln für sich viel „Kohle“ zu machen? So wie bei den Schönen, Adeligen und Reichen, die unfreiwillig in diversen bunten Magazinen Woche für Woche reichlich Stoff vor allem für die Damen im Wartezimmer beim Zahnarzt oder beim Frisör abliefern.

Natürlich wollen die Pharmafirmen verdienen. Natürlich wollen deren Marketingleute die Ärzte von den „einzigartigen“ Vorzügen ihrer Produkte überzeugen. Das ist das gute Recht jedes staubsaugerverkaufenden Marktschreiers. Es darf heutzutage versichert werden, dass Ärzte keinen Nutzen ziehen. Ein strenges Antikorruptionsgesetz gibt dafür klare Grenzen vor. Ärzte sind ihren Patienten verpflichtet. Und nur von den Patienten und/oder deren Krankenkassen bekommen sie ihre Honorare für die Leistungen.

Grippeimpfung, ja oder nein?

Grippeviren zeichnen sich dadurch aus, dass sie ständig mutieren. Sie verändern sich pausenlos und das ist die große Herausforderung für die Entwickler der Grippeimpfstoffe: mehr oder weniger zu erraten, welche Grippevirenmutanten in der kommenden kalten Jahreszeit dominieren werden. Durch die Beobachtung der Virusstämme der vergangenen Jahre kann man schon gewisse Wahrscheinlichkeiten annehmen, manchmal wäre aber der Blick in die Kristallkugel genauso aufschlussreich. Faktum ist, dass man bei der Grippeimpfung mit einer Erfolgsrate von etwa 50 Prozent rechnen kann. Das ist zwar nicht berauschend aber sicher besser als nichts.

Es erklärt auch, warum es trotz Impfung trotzdem Grippe geben kann. Für alte und chronisch kranke Menschen ist sie jedenfalls zu empfehlen, da bei dieser Personengruppe die Grippekomplikationen tödlich sein können.

Nicht zu verwechseln sind übrigens Grippe und die sogenannten grippalen Infekte. Die Impfungen helfen nur bei der echten Grippe! Grippale Infekte kann man trotzdem immer bekommen!

Ich lasse mich alle Jahre impfen und das schon über 20 Jahre lang. Einmal dürfte mich dennoch die Grippe erwischt haben, aber so abgeschwächt, dass nach einem Tag der ganze Zauber vorbei war. Den Flug nach Amsterdam hatte ich trotzdem verpasst…..

Am Bild oben ist dargestellt, welche Grippeimpfstoffe aktuell für welche Personengruppen passen. Da machen sich viele gescheite Leute viele Gedanken und da besteht eine enge Kooperation zwischen dem Gesundheitsministerium, der Ärzte- und Apothekerkammer und den Impfärzten.